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Ihr
hohes Ansehen mag auch in einer alten Bauernweisheit begründet sein, die
uns das Tageswetter voraussagen lässt. Sind die Blüten zwischen 6 und
7 Uhr bereits geöffnet, so verspricht dies einen schönen sonnigen Tag.
Sind sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, so müssen wir mit Regen rechnen.
Weil sie den ganzen Sommer und Herbst über blüht und manchmal auch noch
nach Weihnachten die goldgelben Blütenköpfe zu sehen sind ist sie ein
Symbol für die Unvergänglichkeit, Anmut und Schönheit sowie treue Liebe.
Sie ist es, die man klassischer weise für "Er liebt mich, er liebt
mich nicht" verwendet. Für Kinder die sie seit Urzeiten malen ist
sie der Inbegriff der Blume. Blätter und Zungenblüten sind essbar und
können so auch kleineren Kindern zum Spiel dienen. Außerdem zählt die
Ringelblume zu den wichtigsten Heilpflanzen, die seit alters her benutzt
werden.
Der
Botanik- und Medizin-Professor Jacob Theodor, genannt Tabernaemontanus
veröffentlichte 1588 das "New Kreuterbuch", sein Hauptwerk,
das ihn berühmt machte; "Wo sie einmal ankommen - besamen sie sich
alle Jahr selbst. Sie fangen an im Mayen zu blühen - und während für und
für in stätiger Blüht biß im Winter hinein - dannen her es Callendula
genannt." Die Heilige Hildegard von Bingen beschreibt die Pflanze
als Ringula oder Ringella in ihren Schriften. Eingesetzt wurde die Droge
bei einer Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen, aber auch bei Wurmbefall,
als Mittel gegen Warzen und Syphilis sowie zur Bereitung von Liebestränken.
In der Krebstherapie hat Calendula seit Matthiolus bis zur Mitte des 19.
Jh. eine besondere, heute fast vergessene Bedeutung. Bei Wunden und Entzündungen
werden die heilende Wirkstoffe der Ringelblume in Form von Salben eingesetzt.
Die antibakteriellen, entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften
der Ringelblume verhindern, ähnlich wie bei der Arnika,
dass Verletzungen und offene Wunden sich entzünden und eitern. Prellungen,
Furunkeln und Ausschläge heilen schneller ab.
Frische,
zerdrückte Ringelblumenblätter bringen Warzen zum Verschwinden, wenn man
sie täglich damit einreibt. Die Blätter sind in der Kosmetik deshalb fester
Bestandteil vieler pflegender Hautcremes.
Wer
diese einjährige krautige Pflanze, die eine aufrechte Wuchshöhe von bis
zu 50 cm erreicht, in seinem Kleingarten beheimaten möchte braucht nicht
viel zu tun. Die körbchenförmigen Blütenstände sind je nach Sorte gefüllt
und hellgelb bis dunkelorange gefärbt. Die Blütezeit reicht vom Juni bis
in den Oktober/November, wenn die ersten stärkeren Fröste auftreten. Die
Ringelblume fühlt sich klebrig an und hat ein hervorstechendes Aroma.
Aus den weiblichen Randblüten entwickeln sich die kleinen, nach innen
geringelten Samen, von denen die Ringelblume ihren Namen bekam. Die Samen
können abgenommen und im folgenden Frühjahr im April/ Mai ausgesät werden.
Unter günstigen Umständen geschieht dies auch ohne unser Zutun; die Samen
überwintern an Ort und Stelle und keimen im folgenden Frühjahr wieder
neu. Meist entfalten sie sich an den Orten besonders prächtig, an denen
sie gar nicht vorgesehen waren. |