Waldrebe
Die
Waldrebe, oft auch beim botanischen Namen Clematis genannt, ist ein Lianengewächs.
Der Name weist auf die natürliche Herkunft der Wildform hin; - es sind
die waldreichen alpinen Bergregionen zwischen 800 und 3000 Metern Höhe.
Einige Waldreben stammen auch aus Nord- und Osteuropa, Nordamerika und
Japan. Diese außerordentlichen robusten und winterharten Schling- und
Kletterpflanzen bewachsen Sträucher und Bäume.
|
|
immergrünes
Laub der Clematis armandii
|
eine
Clematis schlingt sich empor
|
Mittlerweile
gibt es mehr als fünfhundert Sorten. Dies liegt vor allem an den Hybriden.
Zahlreichen Züchtern aus dem baltischen Raum, Schweden, Großbritannien,
Deutschland und vor allem aus Japan ist es gelungen (ähnlich wie bei den
Rosen) nahezu alle Blütenfarben in mannigfaltigen Blütenformen und Größen
zu züchten. Hierdurch ist es möglich, dass die Waldrebe in unseren Kleingärten
die Maschendrahtzäune bevölkern, Pergolen erklettern, Sichtschutzwände,
Geräteschuppen und Lauben bekleiden, Bäume erklimmen oder Begleiter von
Rosen- und Staudenrabatten sind. Selbst bodenbedeckende und immergrüne
Sorten gibt es. Viele Waldreben können aber auch in Kübeln kultiviert
werden und stehen so oft an unseren Terrassen.
|
|
eine
Clematis erobert einen Maschendrahtzaun
|
Clematis
Hybride "Comtesse de Bouchaud"
|
So
bietet die Waldrebe uns viele Verwenungsmöglichkeiten. Unerläßlich ist
es aber die richtige Sortenwahl zu treffen, denn Waldreben haben auf Grund
ihrer speziellen Herkunft unterschiedlichste Ansprüche an Klima, Boden,
Temperatur, Feuchtigkeit, Lichtverhältnisse und Pflege. Nur wer seinen
Waldreben ihre Grundvoraussetzungen bietet kann mit ihrem gesunden Wachstum
und reicher Blühte erfreut werden.
|
|
Clematis
Hybride "Warszaska Nike"
|
Clematis
Hybride "The President"
|
Die
Waldreben, die von gesunder Natur, Widerstandsfähigkeit und Frosthärte
sind und keine großen Vorkenntnisse erfordern, sind für die Anfänger unter
uns die erste Wahl. Waldreben dieser Rückschnittgruppe 1 charakterisiert
zudem, dass sie für sonnige bis schattige Standorte gleichermaßen gut
geeignet sind. Außerdem vertragen sie auch mal kurzfristig Trockenheit.
Nur einen "nassen Fuß", also stauende Nässe im Wurzelbereich,
das mögen sie gar nicht. Außerdem erfordern diese Waldreben praktisch
kaum Pflege. Wir müssen lediglich nach ein paar Jahren einzelne alte,
verholzte Triebe Mitte/Ende Mai zurück schneiden um ein vergreisen der
Pflanze vorzubeugen. Einmal jährlich im April zu Beginn der Wachstumsphase
düngen, Gartenkalk zugeben und den Sommer über für eine gleichmäßige Wasserversorgung
sorgen - das war es auch schon !
Dies
folgende Tabelle zeigt exemplarisch Beispiele auf. Entscheident für
diese Auswahl ist, dass die folgenden Walreben gerne horizontale Ausläufer
bilden und auch im schattigen Standort die nötige Wuchskraft besitzen
um das Bild einer geschlossenen Hecke zu erzeugen.
Waldreben
für waagerechten Wuchs über Zäune (Hecken)
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Pflanz-
Abst./cm
|
Kübel
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
Clematis
alpina
"Blue Princess"
|
blau,
weiße Mitte
|
4/5,
8
|
4
- 5
|
220
- 320
|
90
|
ja
|
**
|
gute
Nachblüte
|
Clematis
alpina
"Pink Princess"
|
hellrosa
|
4/5,
8
|
4
- 5
|
200
- 300
|
80
|
-
|
-
|
gefüllte
Blüten
|
Clematis
alpina
"Frankie"
|
mittelblau
|
4/5,
8
|
4
- 5
|
200
- 300
|
80
|
-
|
-
|
sehr
reiche Blüte, gute Nachblüte |
Clematis
alpina
"Helsingborg"
|
dunkelblau
|
4/5,
8
|
5
- 6
|
200
- 300
|
80
|
-
|
-
|
gute
Nachblüte |
Clematis
alpina
"PamelaJackman"
|
blauviolett
|
4/5,
8
|
4
- 5
|
200
- 300
|
80
|
-
|
-
|
sehr
reiche Blüte |
Clematis
alpina
"Ruby"
|
rotviolett,
karminrot
|
4/5,
8
|
4
- 5
|
200
- 300
|
80
|
-
|
-
|
sehr
reiche Blüte |
Clematis
fauriei
"Georg"
|
blauviolett
|
5/6,
8
|
5
- 6
|
220
- 320
|
90
|
-
|
-
|
sehr
gute Nachblüte |
Clematis
fauriei
"Cinderella"
|
hellblau
|
5/6,
8/9
|
5
- 7
|
220
- 320
|
90
|
-
|
**
|
relativ
große duftende Blüten |
Clematis
koreana
"Pointy"
|
hellgelb
|
5/6,
8
|
4
- 5
|
200
- 300
|
80
|
-
|
*
|
duftende
Blüten sind rötlich punktiert |
Clematis
macropetala
"Markhams Pink"
|
rosa
|
4/5,
8
|
4
- 6
|
200
- 300
|
80
|
ja
|
-
|
kompakte
Blüten dicht gefüllt |
Clematis
macropetala
"Purple Spider"
|
dunkelblau
- violett
|
4/5
- 8
|
6
- 8
|
220
- 320
|
90
|
ja
|
-
|
lange
Vorblüte relativ großer Blumen geht in gute Nachblüte
über |
|
Entscheident
für Waldreben zum beranken von Pergolen und erklimmen von Bäumen
ist ihre benötigte enorme Wuchskraft. Damit die Waldrebe ein ausreichend
dichtes "Blätterdach" ausbilden kann um im Sommer genügend
Schatten spenden zu können pflanzen wir bei einer Pergola von 3 Metern
Kantenlänge maximal jeweils eine Pflanze pro Eckpfeiler. Wer auch
zwei Seiten "blickdicht" beranken lassen will bepflanzt an einer
Ecke der Pergola jeweils Zwei Waldreben für Hecken (s.o) in ca. 80
cm Abstand vom Eckpfosten und eine am Eckpfosten. Deren Triebe werden
dann horizontal abgeleitet. Die so gepflanzten Waldreben bieten auch an
der windzugewandten Seite einen guten Windschutz. Geschickt angelegt hat
man so einen Sitzplatz unter einer von Mai bis in den September hinein
"blühende Pergola", die mit einem angenehmen Duft nach
Vanille und Schokolade zum verweilen einladen kann.
Waldreben
zum dauerhaften beranken von Pergolen und Bäumen
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Pflanz-
Abst./cm
|
Kübel
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
montana
bot. Art
|
cremeweiß
|
5
- 6
|
3
- 5
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
sehr
stark wachsend
|
C.
montana
"Alexander"
|
weiß
|
5
- 6
|
5
- 6
|
800-1200
|
330
|
-
|
**
|
relativ
große, nach Vanille duftende Blüten
|
C.
montana
"East Malling"
|
rosa
- malvenfarbig
|
5
- 6
|
4
- 5
|
700
- 900
|
265
|
-
|
**
|
Blütenfarbe
ist intensiv dunkelrosa |
C.
montana
"Elizabeth"
|
hellrosa
|
5
- 6
|
5
- 7
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
hellrosa
Blüten mit hellem Rand
|
C.
montana
"Mayleen"
|
hellrosa
|
5
- 6
|
4
- 6
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
attraktive
Staubgefäße
|
C.
montana
"Tetra Rose"
|
dunkelrosa
|
5
- 6
|
5
- 7
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
kräftig
ausgeprägtes rosa
|
C.
montana
"Wilsonii"
|
cremeweiß
|
6
- 7
|
3
- 5
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
Blüten
duften nach Schokolade
|
C.
spooneri
|
weiß
|
5
- 6/7
|
4
- 5
|
700-1200
|
315
|
-
|
**
|
identisch
mit C. chrysocoma sericea
|
|
Wer
mit den Waldreben der Rückschnittgruppe 1 erfolgreich war wird sich bald
auch den "Schlingern" der so genannten Rückschnittgruppe 3 zuwenden.
Zu dieser Gruppe zählen Waldreben, die einmal im Jahr zurück geschnitten
werden müssen. Die sommerblühende Waldreben bilden langtriebe aus, die
an ihren Enden massenweise Blüten ausbilden. Würden wir den nötigen Rückschnitt
unterlassen, beginnen die Pflanzen von unten her zu verkahlen, schränken
ihr Wachstum ein, bilden nur noch dünne Triebe aus, die wiederum immer
weniger Blüten ausbilden. Der Rückschnitt selbst ist unkompliziert. Die
gesamte Pflanze wird zwischen November und Dezember einfach auf ca. 30
cm über den Boden zurückgeschnitten.
Waldreben dieser Gruppe pflanzen wir deshalb gerne an Sichtschutzwände,
Geräteschuppen und an unsere Lauben, denn nach dem Rückschnitt haben wir
die Möglichkeit die Wände bis zum Frühjahr mit den nötigen Pflegeanstrichen
zu versorgen oder falls nötig zu sanieren. Einfachste Rankhilfen, die
vor die Wände plaziert werden reichen den Waldreben zum Klettern vollkommen
aus.
Die folgenden empfohlenen Sorten sind allesamt sehr blühfreudig, einige
mit ausgezeichnetem Duft, ausgesprochen winterhart und sehr robust. Nur
die individuellen Standortansprüche der einzelnen Sorten sind einzuhalten.
Krankheiten befallen diese Waldreben praktisch nicht. Manche unter ihnen
behalten ihre attraktiven Samenstände bis in den Winter hinein und schmücken
getrocknet bei dem einen oder anderen sogar den Adventskranz.
Waldreben
vor Wänden, Lauben, Sichtschutzzäunen
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Pflanz-
Abst./cm
|
Stand-
Ort
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
orientalis
"BillMackenzie"
|
dunkelgelb
|
6/7,
9-11
|
4
- 6
|
300
- 450
|
125
|
Süd-
Wand
|
-
|
lange
Blütezeit
|
C.
orientalis
"Red Balloon"
|
rotbraun
|
7-10
|
3
- 4
|
300
- 450
|
125
|
Süd-
Wand
|
-
|
gelbe
kugeliege Blüten werden rotbraun
|
C.
orientalis
"Lambton Park"
|
gelb
|
7-10
|
5
- 7
|
280
- 400
|
115
|
Süd-
Wand
|
***
|
relativ
große Blüten duften nach Kokosnuß |
C.
tibetana
"Black Tibet"
|
blauschwarz
|
8-10
|
2
- 3
|
350
- 400
|
125
|
Süd-
Wand
|
-
|
kugelrunde
Blüten
|
C.
gouriana
bot. Art
|
cremeweiß
|
8-10
|
1,5
- 2,5
|
400
- 600
|
165
|
Ost/West-
Wand
|
***
|
auch
bodendeckend
|
C.
flammula
"Rubromarginata"
|
weiß
/ rot-violett
|
7-9
|
2-3
|
250
- 450
|
115
|
Ost/West-
Wand
|
***
|
sehr starker Duft
|
C.
maximowiciana
bot. Art
|
weiß
|
9-10/11
|
1,5
- 2,5
|
350
- 500
|
140
|
Ost/West-
Wand
|
***
|
starker
Duft bei später Blüte
|
C.
chinensis
bot. Art
|
weiß
|
7-9
|
1,5
- 2
|
300
- 400
|
115
|
Nord-
Wand
|
*
|
sternförmige
duftende Blüten
|
C.
flammula
bot. Art
|
weiß
|
7-8
|
1,5
- 2
|
250
- 450
|
115
|
Nord-
Wand
|
***
|
stark
duftend und wachsend
|
C.
jouiniana
"Praecox"
|
hellblau
|
7/8-9/10
|
1,5
- 2
|
250
- 350
|
100
|
Nord-
Wand
|
*
|
duftende
hellblaue Blüten
|
C.
virginiana
bot. Art
|
weiß
|
8-10
|
1,5
- 2
|
400
- 700
|
185
|
Nord-
Wand
|
*
|
süßer
Duft
|
|
Diejenigen,
die gerne Rosen und Waldreben hegen kommen bald auf die Idee beide Pflanzen
miteinander zu kombinieren. Die Gründe liegen auf der Hand, da Kletterrosen
an einem Rosenbogen z.B. zunehmend mit dem Alter von unten her verkahlen.
Dieser Platz lässt sich schließen, denn die Waldrebe erobert dieses Terrain
jedes Jahr schnell wieder neu.
Für fasst jede Rosensorte lässt sich auch ein entsprechendes Pendant bei
den Waldreben finden, dass in Blütenfarbe, Blütenform und dem Zeitraum
der Blüte eine passende Ergänzung bietet. Wer den Rosenduft nicht beeinträchtigen
möchte wählt für die Vergesellschaftung duftlose Waldreben aus. Diese
erklimmen dann den Sommer über den Rosenbogen und entfalten ihre Blüten,
manche von ihnen auch noch ein zweites mal mit einer Nachblüte bis in
den Oktober hinein.
Entscheident für die Wahl der passenden Waldreben ist, dass diese einen
ebenso vollsonnigen Standort wir die Rosen lieben, der Rückschnittgruppe
3 angehören und winterhart sind. Um ein harmonisches Bild unseres Rosenbogens
zu erzeugen konzentrieren wir unsere Auswahl auf die passende Blütenfarbe,
Blütenform, Blütezeit und Wuchseigenschaften. Die Tabelle nennt ein
paar Beispiele der Sorte Clematis viticella mit ihren mehr als 70 Kreuzungen,
die im Prinzip alle gleichermaßen sehr empfehlenswert sind.
Waldreben
für einen Rosenbogen
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Pflanz-
Abst./cm
|
Kübel
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
viticella bot. Art
|
blauviolett
|
6/7,
9-10
|
3
- 4
|
220
- 350
|
95
|
-
|
-
|
Blütenfarbe
variiert je nach Herkunft
|
C.
viticella "Abundance"
|
rosarot
|
6
- 9
|
4
- 6
|
220
- 350
|
95
|
-
|
-
|
sehr
reiche Blüte
|
C.
viticella "Black Prince"
|
purpurrot
- schwarz
|
7
- 9
|
4
- 6
|
200
- 350
|
90
|
-
|
-
|
sehr
gesund
|
C.
viticella "Betty Corning"
|
hellblau
|
6
- 9/10
|
4
- 5
|
180
- 250
|
75
|
ja
|
***
|
sehr
angenehm duftende Glöckchen-Blüten
|
C.
viticella "Carmencita"
|
dunkelrot
|
6
- 9/10
|
4
- 6
|
200
- 300
|
85
|
ja
|
-
|
intensiv
leuchtende Blütenfarbe
|
C.
viticella "Entel"
|
hellrosa
|
6
- 8
|
8
- 10
|
250
- 350
|
100
|
-
|
-
|
große,
zahlreiche Blüten mit heller Mitte
|
C.
viticella "Jenny"
|
hellblau
- azurblau
|
7
- 9
|
8
- 10
|
250
- 350
|
100
|
-
|
-
|
sehr
reiche Blüte
|
C.
v. "Purpurea P. Elegans"
|
purpurrot
|
6
- 9/10
|
3
- 4
|
200
- 300
|
85
|
ja
|
-
|
sehr
dicht gefüllte Blüten
|
C.
v. "Venosa Violacea"
|
violett
|
6
- 9/10
|
6
- 8
|
250
- 400
|
100
|
ja
|
-
|
große
Blüten mit hellen Nuancen
|
|
Was
uns bei den Kletterrosen gefällt, kann uns bei den Park- und Strauchrosen
nur recht sein. Weil diese Rosen durchschnittlich eine Wuchshöhe von 100
- 150 cm erreichen sind für eine Vergesellschaftung mit Waldreben solche
Sorten von Interesse, die von niederer Wuchshöhe sind und den Rosen dadurch
ihren benötigten Freiraum belassen. Für uns kommen in erster Linie für
diese Belange auch nur solche Waldreben in Frage, die sich jedes Jahr
im Winter bis zu ihren Wurzeln zurückziehen und dadurch auch den Winterschutz
der Rosen nicht beeinträchtigen. Idealerweise lassen wir auf die Blüte
einer einmalblühenden Rose eine Waldrebenblüte folgen. Aus dem reichen
Fundus von duftenden Waldrebensorten vielfältiger Farb- und Formgebung
hier nun ein paar ausgewählte Beispiele:
Waldreben
zur Vergesellschaftung mit Park- und Strauchrosen
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Kübel
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
cylindrica "Aladin"
|
blauviolett
|
7
- 9
|
3
- 4
|
100
- 150
|
ja
|
**
|
helle
Staubgefäße
|
C.
cylindrica "Swedish Bells"
|
hellblau
|
6
- 9
|
3,5
- 4,5
|
100
- 150
|
ja
|
**
|
glockenförmge
Blüten
|
C.
heracl. x bonst. "Crépuscule"
|
malvenfarben
|
7
- 9
|
1,5
- 2,5
|
100
- 150
|
ja
|
**
|
süßlich
duftende Blüten
|
C.
heracleifolia "Sander"
|
weiß-bläulich
|
7
- 9
|
2,5
- 3,5
|
120
- 180
|
-
|
**
|
zeigt
keine Schwächen
|
C.
integrif. Hyb. "Durandii"
|
stahlblau
|
6
- 9/10
|
8
- 12
|
150
- 200
|
ja
|
-
|
große,
zahlreiche, wachsartig Blüten
|
C.
integrif. Hyb. "Pamiat Serdtsa"
|
lavendelblau
- violett
|
6
- 8/9
|
5
- 7
|
150
- 200
|
ja
|
-
|
größere,
zahlreiche, wachsartig Blüten
|
C.
integrifolia "Rooguchi"
|
blauviolett
|
6
- 8/9
|
4
- 5
|
120
- 180
|
ja
|
**
|
duftende
Glöckchen-Blüten
|
C.
kirilovii
|
weiß
|
7/8
- 9/10
|
1,5
- 2,5
|
150
- 200
|
-
|
*
|
sternförmige,
duftende Blüten
|
C.
tubulosa "Campanile"
|
leuchtendblau
|
7
- 9
|
1,5
- 2
|
120
- 150
|
-
|
***
|
intensiv
duftende Blüten
|
C.
tubulosa "Cassandra"
|
ultramarinblau
|
7
- 9
|
1,5
- 2
|
120
- 150
|
ja
|
**
|
Blüten
von leuchtendem Farbton
|
C.
tubulosa
"Cote d´Azur"
|
azurblau
|
7
- 9
|
1,5
- 2,5
|
120
- 150
|
ja
|
**
|
Blüten
mit weißer Basis
|
C.
tubulosa "Davidiana"
|
Kornblumenblau
|
7
- 9
|
1,5
- 2,5
|
120
- 150
|
ja
|
**
|
mehrfach
übereinander liegende Trugdolden
|
C.
tubulosa "Wyevale"
|
dunkelblau
|
7
- 9
|
1,5
- 2,5
|
120
- 150
|
ja
|
***
|
mehrfach
übereinander liegende Trugdolden
|
|
Das
die Blüte der Waldrebe optimal auf die der Rose folgt ist oft kein glücklicher
Zufall, sondern das Ergebnis der fortgeschrittenen Waldreben-Kultivierung,
denn die Waldrebenblüte lässt sich durch pinzieren 2 bis 6 Wochen verzögern.
Mit pinzieren wird der Rückschnitt weicher junger Triebe, vorwiegend von
Waldreben der Rückschnittgruppe 3 bezeichnet.
Zunächst pflanzen wir eine ausgewählte Waldrebe, wie weiter unter beschrieben
wird, zur Rose und vergessen im ersten Jahr den Aufbauschnitt nicht. Im
2. Jahr beobachten wir die Blütezeiten der Rose und der Waldrebe genau
und notieren dies in unseren Gartenkalender. Im Nov./Dez. Schneiden wir
die Waldrebe wie üblich auf 30 cm über den Boden zurück. Im 3. Jahr beginnen
wir im April/Mai das erste mal unsere Waldrebe zu pinzieren, wenn der
Austrieb ca. 20-30 cm lang ist. Diese Triebe kürzen wir um die Hälfte
ein. In den nächsten 2-3 Wochen erscheinen dann erneut junge Triebe, die
dann natürlich um diesen Zeitraum verzögert ihre Blüten hervorbringen
werden. Pinzieren wir z. B. erst nach 4 Wochen, werden die ersten Blüten
auch erst 4 Wochen verzögert erscheinen. Alle diese neuen Triebe können
auch noch einmal gekürzt werden und verzögern die Blütezeit nochmals um
2-3 Wochen.
Durch Pinzieren kann aber nicht nur der Beginn der Blüte verzögert werden,
sondern auch die Blütezeit insgesamt gestreckt werden. Dies ist allerdings
erst mit Waldreben möglich, die schon mindestens 5 Jahre alt sind und
am Standort gut eingewachsen sind. Diese Waldreben werden in 2 Etappen
pinziert. 1/3 der Triebe lassen wir die Pflanze natürlich ausbilden, welche
die ersten Blüten hervorbringen werden. Die restlichen Triebe pinzieren
wir um die Hälfte wenn der Austrieb ca. 20-30 cm lang ist. In 2 weitere
Wochen pinzieren wir dann die Häfte von ihnen nochmals. Auf diese Weise
lässt sich die Blüte je nach Sorte um 3 bis 5 Wochen ausdehnen, da die
Waldrebentriebe so die Blüten erst zeitlich aufeinander folgend hervorbringen
können.
Den Experten unter uns gelingt es also den Blütenbeginn und die Dauer
der Blütezeit der Waldreben auf die jeweilige Rose durch pinzieren individuell
anzupassen.
|
|
Fruchtstände
von Rose und Clematis
|
Clematis
macropetala "Markhams Pink"
|
Waldreben
sind auch besonders für die Liebhaber von Zwiebelblumen interessant. Nachdem
die meisten Zwiebelblumen sich im zeitigen Frühjahr verausgabt haben und
dann eine Ruhephase einlegen, wirken die Beete durch das vergilbende Laub
recht unansehnlich. Bodendeckende Waldreben erobern in diesem Zeitraum
das Terrain und blühen dann zur Sommerzeit. Im Prinzip sind allen Sorten
der C. Integrifolia-Gruppe auch als Bodendecker empfehlenswert. Besonders
beachtenswert sind folgende:
Waldreben
als "Bodendecker"
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Breite/cm
|
Pflanz-
Abst./cm
|
Duft
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
integrifolia "Blue Boy"
|
silbrig-blau
|
6
- 9
|
4
- 5
|
<150
|
75
|
*
|
Blüten
sind zart duftend
|
C.
integrif. Hyb. "Durandii"
|
stahblau
|
6
- 9/10
|
8
- 12
|
<150
|
75
|
-
|
zahlreiche
große Blüten sind wachsartig
|
C.
integrif. Hyb. "Pamiat Serdtsa"
|
lavendelblau-violett
|
6
- 8/9
|
5
- 7
|
<150
|
75
|
-
|
großblumige
Blüten sind wachsartig
|
C.
jouiniana "Chance"
|
hellblau
|
7
- 9/10
|
1,5
- 2,5
|
<250
|
125
|
-
|
zahlreiche
große Blüten sind wachsartig
|
C.
jouiniana "Mrs Robert Brydon"
|
pastelliges
lavendelblau
|
7
- 8/9
|
1,5
- 2
|
<150
|
75
|
**
|
Blüten
mit Duft
|
C.
gouriana
bot. Art
|
cremeweiß
|
8
- 10
|
1,5
- 2,5
|
<400
|
200
|
-
|
starke
Wuchsintensität
|
C.
gouriana
"Jasper"
|
creme
|
7
- 9/10
|
2
- 3
|
<250
|
125
|
-
|
für
halbschattige Standorte
|
|
Nach
und nach ist der eine oder andere so zum wahren Clematis-Liebhaber geworden,
der seine Könnerschaft mit der Pflege der anspruchsvollsten Waldreben
krönt. Mehr als 200 Sorten der großblumigen, farb- und formschönen Hybriden
buhlen im Handel um unsere Gunst. Diese Waldreben, die sich durch gezielten
Schnitt zu zwei Blüten im Jahr bringen lassen werden der Rückschnittgruppe
2 zugeordnet und verlangen nach Erfahrung und Wissen im Rückschnitt, da
sie sowohl am einjährigen Holz, als auch an den neuen Langtrieben Blühten
hervorbringen. Einerseits muss die Pflanze durch einen teilweisen Rückschnitt
am verkahlen von unten gehindert werden, andererseits müssen ausreichend
viele Triebe stehen gelassen werden, die die Blüten im Frühjahr hervorbringen.
Damit die Waldrebe sich nicht mit ihrem ersten Flor verausgabt entfernen
wir nach der ersten Blüte alle Fruchtstände. Auf diese Weise entwickelt
die Waldrebe neue Triebe mit vielen Knospen um wiederum neue Blüten im
Spätsommer / Herbst hervorzubringen.
Weil die meisten Hybriden teilweise die großblumigsten Waldreben sind,
manche gefüllt Blüten hervorbringen, von außergewöhnlicher Farb- und Formenpracht
sind und manche duften zieren diese in Kübeln gehalten oft unsere Terrassen.
Der jahrzehntelange Züchterfleiß hat Sorten hervorgebracht, die fasst jedem Wunsch entsprechen, aber einen Teil ihrer Gesundheit eingebüßt haben. Besonders die Clematiswelke ist bei den Kulturformen weit verbreitet. Effektiv lässt sich der Clematiswelke kaum begegnen. Bei einem Befall bleibt uns bloß der Trost, dass in 90% aller Fälle die Pflanze im nächsten Jahr wieder neu austreibt. In der folgenden Tabelle haben wir deshalb solche Hybriden aufgeführt, bei denen ein Totalausfall äußerst selten ist.
zweimal
blühende Hybriden als "Blickfang" und zur Kübelhaltung
|
|
Blüten-
Farbe
|
1.Blütezeit
(Monat)
|
2.Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
Hybriden
"Alice Fisk"
|
hellblau
/ hellviolett
|
5
- 6
|
8
- 9
|
14
- 16
|
250 - 350
|
seesternähnliche
Blüten
|
C.
Hybriden
"Anna Herman"
|
hell
/ mittelblau
|
5
- 6
|
8
|
14
- 16
|
200 - 300
|
hell
Staubgefäße, sehr frosthart
|
C.
Hybriden
"Edomurasaki"
|
tintenblau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
16
- 20
|
250 - 350
|
sehr
Großblumig
|
C.
Hybriden
"Fireworks"
|
blauviolett
|
5
- 6
|
8
- 9
|
18
- 22
|
250 - 350
|
sehr
Großblumig mit rötlichen Streifen
|
C.
Hybriden
"Fuyu no tabi"
|
weiß
|
5
- 6
|
8
- 9
|
16
- 18
|
180 - 250
|
halbgefüllte
hellbraune Staubgefäße
|
C.
Hybriden
"Guernsey Cream"
|
cremeweiß
|
5
- 6
|
8
- 9
|
12
- 14
|
220 - 250
|
exzellent
für Dauerschatten
|
C.
Hybriden
"Hanaguruma"
|
helles
purpurrosa
|
5
- 6
|
8
- 9
|
12
- 14
|
180
- 280
|
wüchsig
und gesund
|
C.
Hybriden
"Henryi"
|
weiß
|
5
- 6
|
8
- 9
|
18
- 22
|
180 - 280
|
sehr
Großblumig mit hellbraunen Staubgefäßen
|
C.
Hybriden
"Kiri Te Kanawa"
|
dunkelblau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
10
- 14
|
180
- 280
|
blüht
immer gefüllt
(1.+ 2. Blüte !)
|
C.
Hybriden
"Lavasoniana"
|
pastelliges
blau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
20
- 25
|
250 - 400
|
manche
Blüten sind sogar größer als 25 cm !
|
C.
Hybriden
"Mrs Cholmondele"
|
hellblau
|
6
|
8
- 9
|
16
- 18
|
250
- 400
|
blüht
reich und ist
robust
|
C.
Hybriden
"Multi Blue"
|
dunkelblau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
8
- 12
|
180 - 280
|
blüht
immer dicht gefüllt
(1.+ 2. Blüte !)
|
C.
Hybriden
"Nelly Moser"
|
hellrosa
|
5 - 6
|
8
- 9
|
16
- 18
|
250
- 350
|
Blüten
mit dunklen Streifen
|
C.
Hybriden
"Pilu"
|
pastelliges
rosa
|
5
- 6
|
8
- 9
|
8
- 10
|
150 - 200
|
Blüte hell umrandet,
1.Blüte auch gefüllt
|
C.
Hybriden
"Proteus"
|
purpurrosa,
weiß
|
5 - 6
|
8
- 9
|
12
- 16
|
200
- 250
|
1.Blüte
gefüllt,
2.Blüte einfach
|
C.
Hybriden
"Red Pearl"
|
rot
|
5
- 6
|
8
- 9
|
14
- 16
|
180 - 220
|
rote, sehr reiche Blüten variiert (Temperatur)
|
C.
Hybriden
"Richard Penneli"
|
dunkles
blauviolett
|
5 - 6
|
8
- 9
|
14
- 16
|
180
- 250
|
gefüllte
Blüte, auffällige rot-gelbe Staubgefäße
|
C.
Hybriden
"Sieboldii"
|
hellblau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
12
- 14
|
180 - 280
|
1.Blüte ist besonders reich (identisch mit "Ramona")
|
C.
Hyb. "Sir Garnet Wolseley"
|
pastelliges
blau
|
5
|
7
- 9
|
12
- 15
|
180
- 250
|
Blüten
mit dunklen Streifen, früheste Blüte !
|
C.
Hybriden
"The President"
|
dunkelblau
|
5
- 6
|
8
- 9
|
14
- 18
|
220 - 350
|
wüchsig und gesund
|
|
Es
gibt aber auch Hybriden, die einfacher zu pflegen sind, da sie der Rückschnittgruppe
3 angehören. D.h., dass wir diese Hybriden nur im November/Dezember
auf 30 cm ein zu kürzen haben. Der sonst komplizierter Schnitt der
zweimal blühenden Hybriden entfällt also. Leider blühen
diese Hybriden aber auch nur einmal im Jahr, dafür aber mit einer
relativ langen Blütezeit.
einmal
blühende Hybriden als "Blickfang"
|
|
Blüten-
Farbe
|
Blütezeit
(Monat)
|
Blüten-
Größe/cm
|
Wuchs-
Höhe/cm
|
Kübel
|
Bemerkung/
Besonderheit
|
C.
Hybriden
"Anna Herman"
|
hell-/azurblau
|
5/6
- 8
|
14
- 16
|
200 - 300
|
ja
|
sehr
frosthart
|
C.
Hybriden
"Ashva"
|
hellviolett
(Amethyst)
|
6
- 9
|
7
- 9
|
120 - 180
|
ja
|
samtige
Blüten mit gewelltem Rand
|
C.
Hyb. "Comtesse de Bouchaud"
|
rosa
|
6
- 9
|
10
- 14
|
250 - 350
|
ja
|
sehr
gesund und blühfreudig
|
C.
Hybriden
"Ernest Markham"
|
magenta
|
6/7
- 9
|
14
- 16
|
280 - 400
|
-
|
wüchsig
und gesund
|
C.
Hybriden
"Gipsy Queen"
|
dunkelviolett
|
7
- 9
|
14
- 16
|
250 - 450
|
-
|
samtige
Blüten mit hellen Staubgefäßen
|
C.
Hybriden
"John Huxtable"
|
weiß
|
8
- 10
|
10
- 14
|
220 - 320
|
ja
|
sehr
gesund und blühfreudig
|
C.
Hybriden
"Jubileijnoi 70"
|
violett,
rote Mitte
|
6
- 9
|
10
- 14
|
250
- 350
|
-
|
samtige
Blüten, sehr frosthart
|
C.H.
"Kardinal Wyszynski"
|
rot
|
7
- 9
|
12
- 14
|
300 - 350
|
-
|
sehr
intensives, leuchtendes rot der Blüten
|
C.
Hybriden
"Luther Burbank"
|
dunkelblauviolett
|
7
- 9
|
14
- 16
|
220
- 280
|
ja
|
kräftiger
Wuchs, sehr frosthart
|
C.
Hybriden
"Negritjanka"
|
dunkelpurpur
|
7
- 9
|
10
- 12
|
250 - 350
|
-
|
rötliche
Staubgefäße
|
C.
Hybriden
"Nikolai Rubtsov"
|
hellrot
|
7
- 9
|
12
- 14
|
250
- 350
|
ja
|
sehr
gesund
|
C.
Hybriden
"Niobe"
|
dunkelrot
|
6
- 9
|
12
- 14
|
200 - 300
|
ja
|
samtige
Blüten mit auffälligen gelben Staubgefäßen
|
C.
Hybriden
"Rouge Cardinal"
|
tiefrot
|
6
- 8
|
12
- 14
|
180
- 250
|
ja
|
samtige
Blüten, attraktiver Herbstfärbung
|
C.
Hybriden
"Rüütel"
|
dunkelrot
|
7
- 9
|
12
- 14
|
180 - 220
|
ja
|
sehr
stabiler, kräftiger Wuchs
|
C.
Hybriden
"Stasik"
|
purpurviolett
|
6
- 9
|
12
- 14
|
180
- 220
|
ja
|
sehr
samtige, schillernde Blüten
|
C.
Hybriden
"Tuczka"
|
dunkelblauviolett
|
7
- 9
|
7
- 9
|
220 - 300
|
ja
|
dunkelrote
Staubgefäße
|
C.
Hybriden
"Ville de Lyon"
|
karminrot
|
6
- 9
|
12
- 16
|
240
- 320
|
ja
|
Blüten mit hellem Zentrum
|
C.
Hybriden
"Warszawska Nike"
|
dunkelrotviolett
|
6
- 9
|
14
- 16
|
250 - 320
|
ja
|
sehr
samtige Blüten mit gelben Staubgefäßen
|
|
Die
beste Pflanzzeit für die Waldrebe ist von August bis Oktober, denn die
dann herrschenden optimalen Bodentemperaturen von 14-18 °C sorgen dafür
dass sofort neue Wurzeln gebildet werden. Wenn die Wurzeln in ca. 40 cm
Tiefe vorgedrungen sind und eine praktisch frostfreie Zone erreicht haben
ist die Pflanzen für die Winterruhe bestens vorbereitet.
Falls
wir die richtige Waldrebe für unseren vorgesehenen Standort und Lichtverhältnisse
gefunden haben sollten wir vor einem Kauf die Qualität gut beurteilen.
Das Laub sollte dunkelgrün sein, nicht beschädigt sein und auf keinen
Fall welke Blätter aufweisen!
Zum pflanzen "unserer" Waldrebe schaffen wir optimale Bodenverhältnisse.
Zunächst lockern wir den Bodenbereich der Pflanzstelle tiefgründig auf.
Da sandige Böden für eine gute Verwurzelung sehr gut geeignet sind verbessern
wir blos extrem schwere Lehm-Ton-Böden mit Sand und Kies. Damit die Wurzeln
nicht austrocknen geben wir dem Boden Torf, bzw. torfhaltige Pflanz- und
Blumenerde hinzu. Sauren Böden mischen wir Kalk zu. Dies ist besonders
bei den Wildsorten wichtig!
Staunässe wird von Waldreben nicht vertragen. Deshalb ist stets darauf
zu achten, dass überschüssige Nässe gut versickert. In
das ca. 60 cm tief ausgehobene Pflanzloch schütten wir zunächst einen
Eimer Wasser und prüfen ob es versickert. Wenn das der Fall ist steht
einer Bepflanzung nun nichts mehr im Weg.
Bei einer wasserundurchlässigen Tonschicht z.B. muß drainiert werden.
Wer diese aufwändige Maßnahme nicht vornehmen möchte bevorzugt statt dessen
am vorgesehenen Standort eine Kübelpflanzung und achtet vor dem Kauf darauf
das "seine" Sorte für eine Kübelpflanzung auch gut geeignet
ist.
Als erstes geben wir einen selbst gefertigten feinmaschigen Pflanzkorb
aus verzinktem Kaninchendraht ins Pflanzloch um Wühlmäuse
und den Maulwurf
von den empfindlichen Wurzeln fern zu halten. Dieser Pflanzkorb ist so
zu bemessen, dass der Wurzelbereich später auch oben mit dem Drahtnetz
geschlossen werden kann, wenn wir das Pflanzloch mit Erde befüllt haben.
Wühlmäuse können so nicht mehr an den Wurzeltrieben nagen und der Maulwurf
kann die Wurzeln durch seinen Gang nicht trocken legen. Die gesunden Wildsorten
der Rückschnittgruppe 1 (C. alpina, C. montana, C. tangutica und C. orientalis)
pflanzen wir ebenso tief wie diese gezogen wurden. Bei allen anderen "Empfindlicheren"
können wir uns einen Trick zu nutze machen indem wir diese 2 Augenpaare,
ca. 7 cm, tiefer pflanzen. Falls einmal alle alten Triebe, z.B. durch
die Clematis-Welke verloren gegangen sind, kann die Pflanze dann von diesen
"schlafenden", geschützten Augen wieder neu austreiben.
Abschließend sorgen wir durch eine Bodenabdeckung der Pflanzstelle für
einen "schattigen Fuß", damit die Wurzeln
weder durch unsere Harke, noch durch andere Wurzelkonkurenten beeinträchtigt
werden können. Ideal sind hierfür Steine und Kiesel geeignet, die einerseits
sich in der Sonne schnell erwärmen und diese Wärme an die Wurzeln weitergeben
und andererseits einer Austrocknung des Bodens entgegenwirken. Falls wir
einen schattigen Standort haben ist eine Bodenabdeckung mit Moosen empfehlenswert.
Für sonnige Standorte sind besonders Steingarten-Pflanzen wie Sedum,
welche vorwiegend Triebe über Steinen ausbilden zum Bewuchs aus benachbarter
Stelle ideal, da diese die angestammten Pflanzenpartner am natürlichen
Standort / Vorkommen der Waldreben sind.
|
|
Pflanzung
einer Clematis
|
Pflanzkorb
zum Schutz vor Wühlmäusen / Maulwurf
|
Gerne
pflanzen wir unsere heiklen Hybriden zur Container-Haltung in Gefäße und
Kübeln. Einerseits können wir die ausgesprochen attraktiven Blüher ganz
in unserer Nähe auf der Terrasse kultivieren und uns so den ganzen Sommer
über an den außergewöhnlich schönen und großen Blüten erfreuen. Andererseits
können wir diese Lieblinge dann auch den Winter über nach unserem Rückschnitt
Anfang November leicht an einen frostfreien Platz verbringen um darauf
zu achten, dass die Wurzeln niemals austrocknen.
Frostharte Sorten können wir auch an einem geschützten Platz im Garten
überwintern lassen, wenn wir die Gefäße zusätzlich, z.B. mit Noppenfolie
/ Jutesack schützen.
Ca. alle 3 Jahre, wenn die blühwilligkeit und das Wachstum nachzulassen
droht topfen wir im Frühjahr vor der Blüte um. Hierbei tauschen wir die
Erde vollständig durch eine neue Mischung aus, kürzen die Wurzeln ein,
und pflanzen ins gleiche Gefäß zurück. In Gefäßen von mindestens 50 Liter
Volumen und 60 cm Höhe können wir bis zu 3 Waldreben pflanzen. Das Einzelgefäß
sollte pro Waldrebe mindestens 20 Liter Volumen aufweisen und nach Möglichkeit
mindestens 40 cm tief sein. Aus den gleichen Teilen Sand, Pflanzerde,
Kompost und Gartenerde bereiten wir eine Mischung mit der wir das Gefäß
füllen. Die Möglichkeit zum Wasserabfluss; ein kleiner umgedrehte Unterteller
über dem Abflussloch, muss ebenso wie eine Klettermöglichkeit gewährleistet
sein. Die Kübelerde decken wir mit schönen Steinen ab. Wer es mag pflanzt
noch eine Sedum-Art
hinzu.
|
|
Kübelpflanzung
|
Überwinterung
einer Kübelpflanze im Freien
|
Zuletzt
soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es dem Züchter Raymond
Evison auf der Kanalinsel Guernsey gelungen ist klein bleibende Hybriden
zu züchten, die über die gesamte Pflanze blühen - auch im unteren Bereich
(!), so dass sich deren Kultivierung in Kübeln nahezu zwingend aufdrängt.
Diese Waldreben kommen als Serie unter der Bezeichnung "Boulevard
TM Clematis" in den Handel. Diese ausgesprochen exklusiven Waldreben
kahlen auch nicht auf. Ihr Wuchs ist kompakt. Natürlich ist es von Vorteil
im Umgang mit Waldreben, deren Schnitt und Pflege und Winterschutz schon
vertraut zu sein, um diese Sorten voll zu deren Entfaltung bringen zu
können.
|