Der
Kleingarten im Mai
Jetzt
wenn die abgelagerten Grün-Abfälle und der unvollständig
verrottete Kompost des Vorjahres eine ebenso große Menge
wie die frischen Grün-Abfälle erreicht haben ist
der geeignete Zeitpunkt gekommen den ersten Schnellkompost-Haufen
des Jahres anzulegen. In nur 4-6 Wochen erhalten wir so einen
lockeren hochwertigen Humus zum düngen unserer Baumscheiben
und Beerensträucher. Übrigens: in unserer Rubrik
Boden haben wir vielseitige Informationen
zu diesem Thema zusammen getragen. Diese geben uns die Möglichkeit
unsere Boden-Strategie einmal ausführlich zu überdenken
und zu verbessern.
Übrigens: Verbrauchte Blumenerde aus Balkonkästen,
Kübeln, Pikierschalen, u.s.w. kann zur Bodenverbesserung
der Gemüsebeete und Baumscheiben ausgebracht werden.
Bei Obstbäumen, die keine "Unterpflanzungen"
haben, bringen wir auf der nackten Baumscheibe Gründüngung
aus. Ideal ist eine Saat aus Lupinen, Sommerwicken, Perserklee
oder Alexandrinerklee. Hierdurch fördern und erneuern
wir die Fruchtbarkeit des Bodens und locken mit den Blüten
Insekten an.
Monatserdbeeren
und öftertragende Erdbeersorten pflanzen wir noch bis
zu den Eisheiligen aus. Ende Mai mulchen wir das Erdbeerbeet
mit Stroh um die Früchte trocken und sauber zu halten
und um diese vor Schnecken zu schützen. Die reich blühenden
Pflanzen markieren wir uns als "Mutterpflanzen"
von denen wir dann im Sommer die "Kinder" in Pflanztöpfchen
absenken um für das nächste Jahr wieder reichtragende
Junpflanzen setzen zu können.
Die Kletterpflanzen lichten wir nach Bedarf aus und leiten
die neuen Triebe durch festbinden an die Rankhilfe. Efeu und
Knöterich schneiden wir zurück. Falls es gewünscht
ist versetzen wir Azaleen und Rhododendren jetzt wenn diese
in voller Blüte stehen. Zur eventuellen Neupflanzung
verwenden wir nur die jetzt blühende Containerware.
Wer einen Rasen oder Blumenwiese anlegen oder ausbessern möchte
findet jetzt die beste Gelegenheit dazu. Frisch gesäte
Flächen halten wir stets so lange feucht bis das junge
Grün mindestens 30 mm gleichmäßig hoch ausgetrieben
ist.
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Über
diesen Monat verteilt können wir nun Freilandgurken,
Möhren, Kürbis, Erbsen, Zuckererbsen, Mangold, Melde,
Petersilie, Kohl, Kohlrabi, Brokkoli, Chicorée, Rote
Beete, Porree, Selerie und Bohnen u.a. auch direkt ins Freiland
aussäen (Siehe Aussattage oben, Saisonkalender,
Mischkulturen).
Zuckermais und Artischocken reservieren wir einen warmen windgeschützen
Ort. Steckzwiebeln und Schalotten stecken wir nun auch. Außer
Pflücksalat können wir nun ebenfalls Eissalat und
Bindesalat säen, bzw. pflanzen. Rotbraune Salatsorten
erweisen sich als besonders hitzebeständige Sommersalate.
Während wir ab Ende Mai die ersten "Dicken Bohnen"
ernten können, legen wir die wärmebedürftigen
Buschbohnen nach den Eisheiligen mit jeweils 6 Bohnen in Horsten
aus. Ideale Partner für eine Mischkultur ist der Sellerie.
Frühe Stangenbohnen können wir jetzt auch schon
auslegen, oder wir warten besser bis in den Juni damit, da
Stangenbohnen kälteempfindlicher sind als die anderen
Bohnensorten. Die Bohnen legen wir in 3-5 cm tiefe, kreisförmige
Rillen um die Bohnenstangen, die wir vorher mindestens ca.
40 cm tief in den Boden gesteckt haben.
Gute Nachbarn sind die Gurken, denn sie fühlen sich im
Windschutz der Stangenbohnen ganz besonders wohl. Eine Reihe
Buschbohnen zwischen den Starkzehrern
hilft bei der Nährstoffversorgung. Außerdem verlangen
Gurken nach warmen Erdreich, deshalb reichern wir die Plätze
der Gurken gut mit Kompost, Hornspänen und Guano-Dünger
an, bevor wir sie dorthin auspflanzen. In der Frucht, bzw.
Kulturfolge ist ein abgeerntetes Leguminosenbeet der ideale
Standort.
Gurken gedeihen an einem Spalier aus Maschendraht besser.
Durch diese Rankhilfe, die wir jetzt erstellen, wird mehr
Licht und Luft an die Gurkenranken gelangen, wodurch die Pflanzen
mehr blühen, besser fruchten und gesünder sind.
Wer Kürbis-Gewächse (Kürbis, Gurken, Zucchini, u.a.) vorgezogen
hat kann diese jetzt ab Mitte Mai auspflanzen. Wer Gemüsepflanzen
aus dem Handel hinzukauft hat bis zur Monatsmitte Zeit. Später
wird das Angebot spärlich und die stärksten Pflanzen
sind bereits ausverkauft.
Auch die Tomaten pflanzen wir frühestens nach den Eisheiligen
aus. Ein sonniger, windgeschützter Platz vor einer zur
Sonne gerichteten Wand ist idealer Standort. Die Mischkulur
mit Pfefferminze und Petersilie fördert das Aroma der
Tomaten. Wenn wir die Petersilie flächig zu Füßen
der Tomatenpflanzen säen, wird dadurch der Boden länger
feucht gehalten. Petersilie liebt es zudem im Halbschatten
zu stehen. Das Pfanzloch reichern wir für die Tomaten,
wie bei den Bohnen mit Kompost, Hornspänen und einem
Guano-Dünger an. Den Abstand der Tomatenpflanzen bemessen
wir je nach Sorte mit 60-80 cm. Neben das Pflanzloch rammen
wir jeweils einen Wellenstab. Etwas schräg zum Wellenstab
pflanzen wir die Tomaten bis zum untersten Blattansatz tief
ein. So bilden sich am Stiel noch zusätzlich Wurzeln,
was die Wasser- und Nährstoffaufnahme begünstigt.
Neben dem Pflanzloch und gegenüber dem Wellenstab stellen
wir kleine Tontöpfe ebenerdig tief ins Beet. Diese erleichtern
uns das Gießen, leiten das Wasser zu den Wurzeln und
schwemmen die Erde nicht weg. Später versorgen wir die
stickstoffhungrigen Tomaten während ihres Wachstums regelmäßig
mit stark verdünnter, gut verrotteter Brennesseljauche.
Eine optimale Wasserversorgung bietet uns zusätzlich
ein Tropfschlauch den wir entlang der Wurzeln zwischen den
Wellenstangen über den Boden verlegen. Abschließend
errichten wir das "Tomatenhaus" über unsere
Pflanzen um diese vor Regen zu schützen.
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Stauden,
insbesondere die Herbsblüher (Astern, Chrysanthemen)
und die sommerblühenden Zwiebelblumen (Gladiolen, Montbretien,
Freesien, Lilien, Iris) können wir den ganzen Monat über
pflanzen. Damit die Dahlien nicht den Schnecken zum Opfer
fallen ziehen wir diese in Töpfen vor und setzen diese
nach den Eisheiligen aus.
Ebenfalls können wir den ganzen Monat über alle
einjährigen und zweijährigen Blumen aussäen.
Die vorgezogenen Blumen (Astern, Levkojen, Zinnien, Löwenmäulchen
u.a.) pflanzen wir in den beiden letzten Maiwochen aus.
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Grünkohl
und Rosenkohl, den wir im Juni auspflanzen möchten säen
wir jetzt unter Glas aus. Melonen, Auberginen und Paprika
pflanzen wir jetzt ins Gewächshaus. Mit Beginn diesen
Monats haben wir die Luftfeuchte in unserem Gewächshaus
zu kontrollieren und gegebenenfalls einzustellen. Hohe Luftfeuchtigkeit
mögen Kürbisgewächse (Gurken, Melonen, Zucchini,
u.s.w.). Mittlere Luftfeuchtigkeit mögen Nachtschattengewächse
(Tomaten, Paprika, Auberginen).
Ab Ende Mai kann die Sonnenbestrahlung das Gewächshaus
schon überhitzen! Deshalb beginnen wir nun neben einer
ausreichenden Belüftung auch für eine Schattierung
zu sorgen. Ein alt hergebrachter Trick sein Gewächshaus
im Sommer zu beschatten ist es einen Weinstock Außen
zu pflanzen und einen Haupt- oder Nebentrieb durch eine Öffnung
nach Innen zu führen. Der Nebeneffekt sind ein sicherer
und früher Ertrag von besonders süßen Trauben,
die sich bei hohen Temperaturen und mit viel Licht gebildet
haben.
Beim
Gartenteich ist es jetzt an der Zeit den Teichfilter auf seine
Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und die
Filtermatten nur in kaltem Wasser von gröberen Partikeln
zu reinigen. Diese Reinigung vollziehen wir niemals "porentief"
oder mit heißem Wasser um die in der Filtermatte lebenden
Mikroben
am Leben zu erhalten, da sie für das ökologische
Gleichgewicht unseres Teiches unerläßlich sind.
Falls sich die ersten Fadenalgen gebildet haben fischen wir
diese ab und verbringen diese als idealen Dünger auf
unsere Gemüsebeete. Bei neu angelegten Teichen, bei denen
wir bis jetzt alles richtig gemacht haben, können wir
nun im 2. Jahr Moderlieschen,
Teichmuscheln
und Bitterlinge
einsetzen. Diese Fische ernähren sich hauptsächlich
von Algen und Kleinstlebewesen. Mücken und Mückenlarven
stellen ihre größtmögliche Beute dar. Unsere
Amphibien werden durch sie nicht gefährdet. Andere Fischarten
sind für den Besatz in unseren Teichen nicht geeignet,
da diese entweder die Pflanzen oder Amphibien
schädigen und/oder ein Biotop
unmöglich machen.
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Wer
viel arbeitet muß auch mal Pause machen. Was gibt es
schöneres als einen der ersten warmen Tage des Jahres
im Liegestuhl zu relaxen und sich von den wärmenden Strahlen
der Maisonne bescheinen zu lassen? Maibowle trinken! Es ist
schon der eine oder andere Gartenfreund/-in dabei entdeckt
worden, als er/sie beides tat. Unser erprobtes und bewährtes
Maibowlen-Rezept gibt es ab sofort auch in unserer Rubrik
Rezepte.
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Liebe
Gartenfreunde, liebe Gäste,
Wir betreiben diese Internet-Präsenz um uns gegenseitig Informationen
zu verschaffen, so dass wir alle reiche Ernte einfahren werden,
und dies nicht nur im gärtnerischen Sinn. All das Wissen was wir
heute zusammentragen wird in Zukunft dauerhaft uns und unseren folgenden
Generationen zur Verfügung stehen. Es wäre Schade wenn der eine
oder andere Rat und das damit verbundene Wissen verloren geht. Denn
ein gutes Rezept z.B., dass heute Alt und Jung mit Herzensfreude
erfüllt, sollte nicht in Vergessenheit geraten. Unsere Vereinszeitung
lebt also davon, dass wir alle daran mitwirken. So kann unsere Kleingartenverein-Daueranlage
"Am Dammsteg" e.V. nur noch schöner werden. Denjenigen,
die ihre Freizeit hierfür tatkräftig einsetzen und mit anpacken,
gilt unser Dank !
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