Der
Kleingarten im August
Den
gesamten Monat über tragen wir reichliche Ernte in die Küche.
Fasst täglich können wir Bohnen, Gurken, Mangold, Möhren,
Kohl, Knoblauch, Rote Bete, Salate, Zwiebeln oder Zucchini
ernten; - mehr als wir verzehren können. Damit bevorraten
wir uns für den Winter durch konservieren, trocknen und einfrieren.
Zum einlegen verwenden wir nur die zarten jungen Gurken.
Alle kranken Blätter an Gurken, Tomaten und Zucchini entfernen
wir umgehend. Bei den Tomaten schneiden wir die Spitzentriebe
heraus und brechen die Geiztriebe aus, so dass den Pflanzen
alle Kraft zur Bildung ihrer Früchte bleibt.
Alle Gemüse, die jetzt noch reichlich
Blattmasse, Knollen oder Früchte bilden, benötigen weitere
Düngemittel. Je eine Brennessel-
und Beinwell-Jauche sorgen in diesem Monat für die benötigte
flüssige Nahrung, dass die Pflanzen unmittelbar in Wachstum
umsetzen.
Die Zwiebeln, Scharlotten und der Knoblauch legen ihr braun
werdendes Laub auf die Seite und stellen nun ihr Wachstum
ein. An einem trockenen Tag ist die passende Erntezeit. Wir
ziehen die Knollen aus dem Boden und lassen sie auf dem Beet
in der Sonne antrocknen, bevor wir diese zu Zöpfen zusammen
flechten und aufhängen oder in Holzkisten luftig und trocken
lagern. Die Zehen der größten Knoblauchknollen verwenden wir
unmittelbar wieder und stecken diesen z.B. gleich zwischen
unsere neu gesetzten Erdbeerpflanzen.
Momentan reifen auch noch viele Kräuter
aus. Jetzt ist der beste Erntezeitpunkt für den Schnitt, wenn
der aromatische Höhepunkt der Kräuter noch nicht überschritten
ist. Wir trocknen Beifuß, Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Pfefferminze,
Salbei, Thymian, Zitronenmelisse, Ysop u.a. und bereiten auch
gleich Kräuteröle mit ihnen
zu. Mit Liebstöckel, Dill, Estragon u.a. stellen wir Kräuteressig
her. Die Samenstände von Fenchel, Kümmel und Koriander schneiden
wir behutsam ab, bevor die Samen aus den Dolden fallen.
|
Frühe
Apfel- und Birnensorten, Pfirsiche, Pflaumen und Mirabellen
können wir zur Zeit direkt vom Baum essen, oder bereiten Desserts
und Kuchen damit zu. Mancher stellt auch Brände, Liköre und
andere Spirituosen her. Andere kochen das Obst zu Mus ein,
trocknen es oder bereiten exzellente Konfitüren zu. Alles
was zu viel ist wird eingekocht. Alles Fallobst lesen wir
auf und verwerten es. Die Äste von überreich tragenden Obstbäumen
stützen wir ab, damit diese nicht unter der Last ihrer Früchte
vom Stamm abbrechen. Die Raupenleimringe nehmen wir von den
Bäumen ab, entsorgen sie über den Hausmüll, und bringen sofort
wieder neue an. So weit wie erforderlich nehmen wir auch gleich
nach der Ernte den Sommerschnitt unserer
Obstbäume vor.
Auch die süßen schwarzen Brombeeren
verarbeiten wir zu Konfitüre, Torten und Süßspeisen. Die Geiztriebe
der Brombeeren schneiden wir ebenso
wie die fruchttragenden Triebe der Sauerkirschen zurück. Von
den Jungtrieben der Himbeeren lassen wir 5-7 stehen. Alles
andere schneiden wir bis kurz über den Boden zurück. Die Johannisbeeren
und Stachelbeeren lichten wir aus. Unter den Beerensträuchern
und auf den Baumscheiben, die nicht mit den Boden bedeckenden
Pflanzen bewachsen sind, mulchen wir jetzt. So bleibt auch
an heißen Tagen der Boden länger feucht und die Bäume und
Sträucher können ihren notwendigen Wasserbedarf besser decken.
Falls nötig sorgen wir einmal wöchentlich für eine zusätzliche
Bewässerung.
|
Auf unseren Beeten bringen wir die letzten Aussaaten von Chinakohl,
Frühlingszwiebeln, Pak Choi, Pflücksalat, Teltower Rübchen,
Radieschen, Spinat, Winterrettich, so wie die zweijährigen
winterharten Kräuter aus.
Jetzt pflanzen wir unsere Setzlinge von Chinakohl, Grünkohl,
Kohlrabi, Knollenfenchel, Winterendivien und Winterlauch.
Mit unseren aus eigenen Ablegern hervorgegangenen Erdbeerpflanzen
bestellen wir jetzt frühzeitig das neue, sonnig gelegene Beet,
nachdem wir den Boden mit Kompost und organischem Langzeitdünger
(z.B. Hornspäne) versorgt haben.
Die Beete welche von uns abgeerntet wurden und dieses Jahr
nicht mehr bestellt werden sollen, bereiten wir mit einer
Gründüngung, die wir nun aussähen,
für das kommende Frühjahr vor.
|
Nun
ist es an der Zeit die vorgezogenen zweijährigen Blumen zu
verpflanzen. Eine Gabe von Kompost in das Pflanzloch sorgt
für einen guten Start. Auch für die Wintergrünen, wie z.B.
Buchsbaum und Rhododendron ist jetzt wie für die Waldreben
die beste Pflanzzeit, denn Mitte August gepflanzt bleibt den
jungen Pflanzen ausreichend Zeit tiefe Wurzeln zu bilden,
denen der Frost dann im Winter nicht schadhaft werden kann.
An allen überreich blühenden Stauden und Sommerblumen auf
Beeten, Töpfen und Pflanzkästen erntfernen wir regelmäßig
alle welken Blumen und Blätter. Ausladende Stauden binden
wir hoch damit die herunter prasselnden Gewitterschauer diese
nicht auf den Boden nieder drücken.
Die kräftigsten Ringelblumen lassen
wir die Samen ausbilden. An einem trockenen Tag schneiden
wir dann die Samenstände für die Aussaat im nächsten Jahr
ab. Ebenso verfahren wir mit den besten Gemüsepflanzen. Unsere
selbst gewonnenen Samen, die mit solcher Auslese über Jahre
hinweg selektiert wurden, sind Gekauften überlegen. Denn wir
vermehren fortwährend Pflanzen von Samen die an den Standort
bei uns optimiert sind. Diese Methode ist nicht nur sehr kostengünstig,
sondern garantiert auch gesunde Pflanzen mit gutem Wachstum.
In den beiden ersten Wochen im August schneiden wir Stecklinge
zur Vermehrung. Fingerlange, noch weiche Triebe von Engelstrompeten,
Fuchsien, Geranien, Oleander, Strauchmargeritten u.a. ziehen
wir bis zum nächsten Frühling im Gewächshaus (ersatzweise
auf der warmen Fensterbank) heran.
|
Nun
ist es auch wieder an der Zeit unsere immergrünen Hecken auf
das erforderliche Maß zurück zu schneiden. Die Pflanzen haben
dann noch genügend Zeit wieder schwach auszutreiben und sind
den Winter über so dann prächtig in Form.
Im Gewächshaus fühlen sich jetzt nur die ausgesprochen wärmehungrigen
Pflanzen, wie Auberginen, Gurken, Melonen, Paprika, Tomaten
und Zuckermais wohl, die wir regelmäßig ausreichend gießen
und mit Düngegaben versorgen. Entscheidend ist es jetzt auch
für ausreichende Luftbewegung und Lüftung zu sorgen, wenn
wir die Pflanzen gesund erhalten wollen. Notfalls muss ein
entsprechend dimensionierter Luftumwälzer einkalkuliert werden.
Obwohl die Zwiebelpflanzzeit üblicherweise erst den nächsten
Monat beginnt ist es jedoch von Vorteil Herbstkrokusse, Herbstzeitlose,
Kaiserkronen, Madonnenlilien und die Steppenlilien als erste
schon ab Mitte August in den Boden zu legen. Deshalb bestellen,
bzw. kaufen wir unsere Zwiebelblumen jetzt schon um frühzeitig
die beste Ware zu erhalten.
|
Liebe
Gartenfreunde, liebe Gäste,
Wir betreiben diese Internet-Präsenz um uns gegenseitig Informationen
zu verschaffen, so dass wir alle reiche Ernte einfahren werden,
und dies nicht nur im gärtnerischen Sinn. All das Wissen was wir
heute zusammentragen wird in Zukunft dauerhaft uns und unseren folgenden
Generationen zur Verfügung stehen. Es wäre Schade wenn der eine
oder andere Rat und das damit verbundene Wissen verloren geht. Denn
ein gutes Rezept z.B., dass heute Alt und Jung mit Herzensfreude
erfüllt, sollte nicht in Vergessenheit geraten. Unsere Vereinszeitung
lebt also davon, dass wir alle daran mitwirken. So kann unsere Kleingartenverein-Daueranlage
"Am Dammsteg"e.V. nur noch schöner werden. Denjenigen,
die ihre Freizeit hierfür tatkräftig einsetzen und mit anpacken,
gilt unser Dank !
|